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Du bist niemals zu jung!

Altersdiskrimination ist ein grosses Thema in unserer Gesellschaft – aber dieses Phänomen trifft eben nicht nur Menschen im fortgeschrittenen Alter, sondern auch diejenigen, die sich am ganz anderen Ende der Lebenslaufbahn befinden – nämlich viele junge Menschen.

Aus vielen Zuschriften weiss ich, dass auch sehr viele junge Mädchen und Frauen meinen Blog lesen und den Newsletter abonnieren. Auch sie fühlen sich oft verunsichert, weil sie die Erfahrung machen, dass sie von ihrer Umwelt und den Mitmenschen (oft sogar innerhalb der eigenen Familie) nicht ernst genommen oder belächelt werden, wenn sie über ihre Ansichten, Pläne und Lebenserfahrungen sprechen.

«Du bist zu jung, um das zu verstehen…»,
«Werde du erst mal älter …»

Das sind Äusserungen, die wir meistens als völlig normal empfinden: Und zwar diejenigen, an die sie gerichtet sind und noch mehr diejenigen, die sie gedankenlos machen, weil sie der Meinung sind, ein jüngerer Mensch sei, aufgrund seines jungen Alters, weniger wertvoll, nutzlos oder nicht vertrauenswürdig.

Bei diesem Phänomen, in der noch jungen Forschung «Adultismus» genannt,
handelt es sich um die erste Form der Diskriminierung, die ein Mensch in seinem Leben erlebt, auf die alle anderen Arten von Diskriminierung aufbauen.

Adultismus findet so unbemerkt und fast überall statt, dass man sich von frühester Jugend daran gewöhnt ist und die dazu gehörigen Bewertungen für völlig normal hält. Als junger Mensch verinnerlicht man diese Bewertungen und ist schliesslich selbst davon überzeugt, dass Erwachsene alles besser wissen und daher alles bestimmen sollten.

Was geschieht nun, wenn ein junger Mensch verinnerlicht hat, dass der aufgrund seines Alters einfach unzureichend ist?

Ganz einfach, aber ziemlich tragisch: Der junge Mensch vertraut seiner eigenen Wahrnehmung und Meinung nicht mehr, nimmt sich selbst nicht ernst und resigniert. Vielleicht sollten wir einfach genauer hinschauen, was der tieferliegende Grund von «null Bock» ist, was hinter Passivität, Rebellion und selbstzerstörerischem Verhalten stecken kann.

Äusserungen wie «Sie verstehen mich sowieso nicht» oder «Ich sage lieber nicht, was ich denke» zeigen, dass sich jemand als weniger wertvoll und nicht ernst genommen fühlt.

Deshalb mein dringender Appell an junge Menschen:

Lasst euch nicht verunsichern, wenn andere euch aufgrund eures jungen Alters nicht ernst nehmen, selbst wenn das in der eigenen Familie passiert!

Der Rat eines älteren Menschen ist nicht automatisch richtig oder bringt dich weiter, nur weil er älter ist als du. Es haben auch nicht alle älteren Menschen einen reichen Erfahrungsschatz, nur weil sie schon länger leben als du: Vielleicht haben sie ihr Leben lang in ihrer Komfortzone verbracht, sind jedem Risiko aus dem Weg gegangen und haben eigentlich nicht sehr viele Erfahrungen gemacht.

Wie sollten sie deine Situation beurteilen können und dich weiterbringen?

Deshalb meine Empfehlung: Lasse dich nicht begrenzen und bremsen –
höre auf dein Herz, denn besonders den Jungen steht die Welt offen.

Träume so gross und bunt, wie du kannst!
Dafür ist es niemals zu früh!

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