Krieg In Europa 2

Krieg in Europa: Bleib bei dir – jetzt ganz besonders!

Krieg in Europa? Bei uns? Was sich eigentlich niemand vorstellen konnte, ist plötzlich Wirklichkeit geworden!

Lange habe ich überlegt, ob ich mich so persönlich und überhaupt zum Krieg in der Ukraine
äussern soll. Ich verfolge die Statements auf vielen Social Media-Kanälen und finde viele Beiträge wirklich
sehr hilfreich und differenziert.

Viele aber leider auch nicht. Oft habe ich den Eindruck, dass die Verfasserinnen und Verfasser der Meinung sind,
der Ukraine-Krieg böte eine Möglichkeit – mit grossem Aufmerksamkeits-Potenzial – um sich irgendwie selbst
zu profilieren. Ich habe zahlreiche Beiträge gesehen, bei denen ich dachte, es wäre besser, wenn sie nicht erscheinen würden.

Ich bin auch keine Kriegsberichterstatterin und nehme nicht für mich in Anspruch, den absoluten Überblick über
die Situation zu haben. Und ich muss auch einfach nicht zu den Ersten gehören, die immer und überall ihre Meinung
verkünden müssen.

In dieser Woche haben mich allerdings 12 (!) Anfragen von Klientinnen erreicht, in denen
ich eine tiefe Verunsicherung gespürt habe. Aus diesem Grund möchte ich jetzt einfach einige Impulse in die Welt tragen,
die dich ganz persönlich betreffen.

Wie du jetzt gut mit dir selbst und der Krise umgehen kannst, liegt mir besonders am Herzen und ich habe darüber
auch heute in meinem Newsletter berichtet.

Aus diesem Grund möchte ich diesem wichtigen Thema einen ganzen Blog-Beitrag widmen.
 

Darf ich mich meines Lebens freuen, wenn in der Ukraine Menschen sterben?

Genau so oder ganz ähnlich haben sich in dieser Woche 12 meiner Klientinnen per Email an mich gewandt. 

Und meine Antwort – die möglicherweise einige von euch vor den Kopf stossen wird – lautet:

Ja, unbedingt. Und jetzt vielleicht sogar noch mehr als sonst!

Du darfst die Freude in deinem Leben geniessen, du darfst glücklich sein, singen und lieben. Du darfst dich auf alles Positive in deinem Leben konzentrieren und du darfst dich auch bewusst von allem Negativen abwenden, wenn es dir nicht gut tut, dich ängstigt und dich vielleicht sogar dabei lähmt, dein Leben zu leben.

Denn wenn es dir schlecht geht und du deine Lebenskraft verlierst,
hilft es den Menschen in der Ukraine in keiner Weise!

Das Leiden der Menschen ist mir nicht egal!

Krieg in Europa – Menschen auf der Flucht
Das alles bedeutet nicht, dass mir das Leid und die furchtbaren Dinge, die die Menschen in der Ukraine erleben müssen, egal sind.

Ich bin mir sehr bewusst, was in nur etwas mehr als 5000 km Entfernung von uns vor sich geht. Ich verfolge die Berichte in den Medien und mehrmals sind mir die Tränen in die Augen gestiegen, wenn ich Bilder von Menschen sehe, die ihre Heimat fluchtartig verlassen, um ihr Leben kämpfen oder es sogar schon verloren haben. 

Es gibt hier in meinem Blog-Beitrag keine Angabe von Spendenkonten oder anderen Möglichkeiten der Unterstützung. Diese Informationen kannst du dir inzwischen leicht und überall in den Sozialen Medien beschaffen, so z.B. hier.

Meine ganz persönliche Familien-Geschichte

Ich erinnere mich in diesen Tagen besonders an die Kriegsgeschichten und Kriegstraumata meiner deutschen Familie, mit denen ich aufgewachsen bin. Meine Eltern haben als Kinder den 2. Weltkrieg sehr bewusst miterlebt, inklusive Bombenangriffe, Flucht im Kohlenwaggon und zahlreichen Todesfällen in der Familie.

Erst vor zwei Jahren erhielten wir Nachricht vom Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes, mit der Information, wo genau in Russland mein Onkel mit 17 Jahren gefallen ist, der noch in den letzten Kriegsmonaten zum Kriegsdienst abkommandiert worden war.

75 Jahre nach Kriegsende. 

Auch die Generationen, die Kriege nicht persönlich miterlebt haben, sind von den Folgen betroffen.

Die Wissenschaft hat dazu in den letzten Jahren bahnbrechende Erkenntnisse geliefert, die zeigen:

Die erlebten Schrecken und Traumata wirken sogar genetisch in nachfolgenden Generationen weiter.

Möglicherweise kennt ihr den Begriff der „German Angst“. Mit dieser Bezeichnung ist die Angst als das hervorrstechendste Merkmal der deutschen Bevölkerung gemeint, möglicherweise als (Spät-) Reaktion auf das Erleben zweier Weltkriege.
Ich beschäftige mich seit einiger Zeit intensiv mit dem relativ neuen Wissenschaftszweig der Epi-Genetik und finde die Erkenntnisse unglaublich.

So ist der Schweizer Depressionsforscher Florian Holsboer inzwischen überzeugt:

„Traumata sorgen nicht nur für Narben in der Seele, sondern auch für Narben im Erbgut.“

Florian Holsboer

Wer sich auch mal in dieses Thema einlesen möchte, für den habe ich hier einen ganz beeindruckenden Buchtipp: „Dieser Schmerz ist nicht meiner“.

In jedem Krieg gibt es nur Verlierer!

Deshalb bin ich der Meinung, dass die Bevölkerung der Ukraine unsere vollste und grösste Unterstützung braucht. 

Das gilt allerdings auch für uns, die wir nicht unmittelbar von diesem Geschehen betroffen sind.

Und deshalb möchte ich dir unbedingt raten:

Gehe mit der Situation so um, wie es für dich stimmt 
und wie es für dich gut ist!

Mit anderen Worten: Bleib bei dir!

Auf welche Weise kannst du jetzt bei dir bleiben?

  • Die Einen finden in solidarischen Aktionen Trost und Unterstützung, während andere sich nach dem Sinn von Schweigemärschen und Friedensdemonstrationen fragen.
  • Die Einen versagen sich Freude und Genuss im eigenen Leben angesichts der grossen Not der Menschen in der Ukraine, andere bemühen sich gerade jetzt, positive Energie aufzubauen und bewusst die Lebensfreude in ihrem Leben zu vergrössern.
  • Die Einen verfolgen jede Nachrichtensendung, die sie sehen oder hören können, andere ignorieren diese Informationen ganz bewusst, um negative Schwingungen aus ihrem Leben fern zu halten.

Ich masse mir über keine dieser Verhaltensweisen ein Urteil an.

Was ich dir heute in meinem Newsletter mitteilen möchte ist: 

Habe gerade jetzt den Mut, das zu tun, was dir gut tut und bleibe ganz besonders jetzt bei dir.

Konzentriere dich auf deine Bedürfnisse, deine Möglichkeiten und deine Prioritäten.

Wer dich dafür verurteilt, schränkt dich ein und versucht, dich in eine bestimmte Richtung zu drängen, die nicht unbedingt deine eigene ist.

Deshalb: Bleib bei dir, horche auf dein Herz und verhalte dich so, 
wie es für dich stimmt!

Unser Angebot für dich

Meine Kolleginnen der Frauenakademie Luzern und ich möchten unseren Anteil dazu beitragen, dich jetzt zu unterstützen – mit unseren Ressourcen und Fähigkeiten.

Teile uns deshalb mit – gerne direkt als Antwort auf diesen Blogartikel oder auch mit unserem Kontaktformular:

– Wie können wir dich unterstützen?
– Was brauchst du jetzt?
– Was wünschst du dir von uns?

Zusammen können wir uns auch in dieser herausfordernden Zeit unterstützen, 
gemäss unseres Mottos „Gemeinsam wachsen“!

Teile diesen Beitrag gerne mit allen Menschen, für die er wichtig sein könnte.

Ich wünsche dir, dass du gut bei dir bleibst
und grüsse dich herzlich!

Deine Petra

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