Warum ich jetzt doch einen Jahresrückblick 2021 geschrieben habe
Tja, ein bisschen fühle ich mich ja jetzt doch ertappt – und ich musste einige Male an den berühmten Ausspruch des ehemaligen deutschen Bundeskanzlers Konrad Adenauer denken:
„Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?“
Denn ich hatte in einem Post auf meinem Instagram-Account geschrieben, warum ich eine regelrechte Allergie gegen Jahres-Rückblicke habe und sie eigentlich gar nicht mag. Weil ich nämlich finde, dass die Zukunft viel spannender ist. Zu sehr in der Vergangenheit zu leben, hindert uns daran, unser Leben vorwärts zu leben. Oft bemerken wir gar nicht, dass die Vergangenheit unser ganz persönlicher, emotionaler Ballast ist, der uns schwer an den Füssen hängt und uns das Vorwärtsgehen oft unmöglich macht.
Das habe ich gedacht und auch so geschrieben. Und das meine ich auch immer noch.
Die meisten Menschen kennen allerdings nicht den zweiten Teil des oben genannten berühmten Zitats. Denn das geht sehr spannend weiter und ist eben auch der Grund, warum ich mich entschieden habe, jetzt doch über dieses so spezielle Jahr 2021 zu berichten. Adenauer fuhr nämlich fort:
„Nichts hindert mich, weiser zu werden.“
Tja, und hier liegt der berühmte Hase im Pfeffer – und ich gebe zu, dass ich meine Meinung bezüglich des Rückblicks zwar nicht geändert, aber erweitert habe. Denn ich möchte in diesem Beitrag den Fokus auf meine ganz persönlichen Erkenntnisse – neudeutsch „Learnings“ – richten, mit der Absicht, dir zu zeigen, dass Persönlichkeitsentwicklung auch für mich ein ganz wichtigen Thema in meinem Leben ist.
Ein aufregendes und herausforderndes Jahr: Wir schaffen das!
Silvester 2020 war ich davon überzeugt, dass sich die so sehr herbeigesehnte Normalität bald wieder einstellen würde. Pustekuchen! Zunächst ging es mit den strengen Massnahmen weiter, so dass meine Kolleginnen in der Frauenakademie und ich unsere Präsenzangebote zum Teil weiterhin auch auf unseren Online-Kanälen angeboten haben. Veranstaltungen und der Austausch in grösseren Gruppen waren vor Ort in der Frauenakademie in Luzern nicht möglich.
Dennoch konnten wir unsere 1:1-Angebote weitestgehend unter Anwendung der Schutzmassnahmen durchführen, und die steigende Anzahl von Kundinnen zeigte uns schnell, dass unsere Angebote in dieser Zeit sehr geschätzt wurden. Von den Massnahmen, wie Home Office und Home Schooling und den daraus entstehenden Folgen, waren in der Zeit des Lockdowns ganz besonders die Frauen betroffen. Dieser Aspekt machte auch die Luzerner Zeitung auf uns aufmerksam, die in einem grossen Artikel über die Frauenakademie Luzern berichtete.
Neue Wege der Sichtbarkeit
Da die Situation einige unserer geplanten Events – so auch den „Tag der offenen Tür“ – unmöglich machte, entschlossen wir uns, andere Wege für die Sichtbarkeit zu beschreiten: Ein Image-Video, mit dem wir uns und unsere Angebote ausschnittweise interessierten Kundinnen präsentieren! Die Dreharbeiten dauerten einen ganzen Tag und waren auch eine ganz neue Erfahrung für mich. Und ehrlich gesagt, schaue ich mir – als eigentlich introvertierter Mensch – dieses Erstlingswerk immer mit etwas gemischten Gefühlen an. Ich glaube, dass ich in dieser Beziehung, authentisch und gleichzeitig locker vor der Kamera zu wirken, wirklich noch eine Menge lernen darf!
Mit meinem ersten Podcast-Interview, zu dem mich meine österreichische Kollegin Sabine Linser eingeladen hat, war ich hingegen ganz zufrieden. Es hat sehr viel Spass gemacht, mich mit Sabine auszutauschen!
Wenn du Lust hast, schau es dir mit dem folgenden Youtube-Link gerne an:
Den direkten Kontakt mit Frauen bei verschiedenen Veranstaltungen liebe ich dagegen sehr. Es ist mir sehr wichtig, mich persönlich mit Frauen auszutauschen und an den Themen, um die es in einem Frauenleben geht, einfach „ganz nah dran“ zu sein. Diese Begegnungen machen mir unglaublich viel Freude und bringen mich in meiner persönlichen Entwicklung immer ein grosses Stück voran.
Warum ist das so?
Ganz klar: Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass jede Frau etwas zu geben hat, von dem andere Frauen profitieren können. Frauen können sich grossartig unterstützen und sollten das auch tun!
Es ist meine Herzensangelegenheit, Frauen von ihrer Stärke und ihrem Potenzial zu überzeugen. Wir sind nicht Opfer der Umstände oder unserer Mitmenschen. Wir haben es in der Hand, unser Leben so zu gestalten, dass wir es glücklich und erfüllt leben können.
Auch Coaches dürfen einen Coach haben!
Vielleicht ahnst du es schon: Der Aufbau eines Unternehmens ist auch für mich als integrale Coachin und Mentaltrainerin immer wieder von vielen Fragen und Selbstzweifeln begleitet. Mache ich schliesslich zum ersten Mal! Echte Sternstunden sind Zeiten, in denen man neue, interessante Dinge lernt und alles funktioniert und „fluppt“ – das ist aber keineswegs immer der Fall! An manchen Tagen dachte ich „Das schaffe ich nie“ oder „Damit will ich mich eigentlich nicht befassen“ – und doch führte mein Weg immer genau durch diese Herausforderungen und Ängste. Am eigenen Leib durfte ich eine Lektion erfahren, die ich mit meinen Klientinnen ganz oft im Coaching erarbeite:
„Wo die Angst ist, genau dorthin führt der Weg!“
Bedeutet „Tschau Komfortzone!“ – Auch durch diese Erfahrungen durfte ich wachsen. „Persönliche Weiterentwicklung“ fand ich immer ein sehr grosses Wort, aber genau das habe ich im letzten Jahr bei vielen Gelegenheiten erlebt. Und ich habe dabei selbst einen ganz üblen und sehr alten Glaubenssatz überwunden – und einen neuen entdeckt, der für mich viiiiiiiel besser passt:
„Man muss nicht immer alles alleine machen, sondern darf sich Hilfe holen.“
Diese Erkenntnis hat mein Leben wirklich in vielen Bereichen erleichtert. Ich musste viele geschäftliche Entscheidungen treffen und dachte mehrmals „Ich bin einfach nicht gut genug.“ (Diesen Satz würde ich nach den Erfahrungen in meiner Praxis inzwischen als den weiblichen Glaubenssatz Nr. 1 bezeichnen!)
Aber es gibt ja Menschen, die sind gut genug oder sogar noch viel besser als ich in dem, was sie tun. Und dabei fielen mir auch die Worte meiner ehemaligen Psycholinguistik-Professorin ein:
„Auf den Schultern von Riesen kann man weiter sehen!“
Ja, so ist es. Man muss einfach nicht alles selbst machen. „Rechtzeitiges Delegieren“ ist hier das Zauberwort. Musste ich wirklich lernen!
Und mit der Überwindung des angesprochenen hinderlichen Glaubenssatzes zog gleichzeitig eine stärkende neue Überzeugung in mein Hirn und Herz:
„Arbeit und Erfolg dürfen leicht sein und Spass machen!“
In der Zusammenarbeit mit ganz tollen Frauen und Kolleginnen bin ich weiter gewachsen und durfte wichtige unternehmerische Fähigkeiten lernen. Niemals hätte ich früher gedacht, dass ich nun wirklich allmählich in die Rolle einer Vollblut-Unternehmerin wachse. Und das mit 58 Jahren! Ja, das mit dem Alter war auch noch so ein Glaubenssatz von mir, den ich bei dieser Gelegenheit direkt auch gleich losgeworden bin. Inzwischen bin ich überzeugt:
„Man ist niemals zu alt oder zu jung, etwas Neues anzufangen.“
Den passenden Blogartikel zu dieser grossen Frage, ob es ein richtiges Alter überhaupt gibt, kannst du hier lesen.
Ich möchte alle Frauen wirklich dazu ermuntern, das Leben ihrer Träume zu führen, gross zu denken und sich wirklich Unterstützung bei der Umsetzung ihrer Visionen zu holen. Nach diesem ereignisreichen Jahr hat sich auch mein Motto („Claim“) gewandelt. Nach wie vor bin ich der Meinung „Frausein tut Mut“. Ich lebe jedoch inzwischen nach der Überzeugung „Alles ist möglich!“.
Möchtest du gerne wissen, welche grossartigen Frauen mich auf diesem Weg begleitet und unterstützt haben?
Hier folgt eine kleine Auswahl dieser Frauen, die ich persönlich kenne, bei denen ich Weiterbildungen und Coachings besucht habe und die ich einfach ganz toll finde:
- Birgit Tyedmers, meine Supervisorin
- Annette, meine Freundin, die mich als „Foodcoach“ mit ihrer grossen Expertise bald in einem neuen Projekt unterstützt (Freu !!!)
- Dina Mazzotti, meine Freundin und Sparring-Partnerin, wenn es um (Geschäfts-)Ideen geht
- Maria Bonilha, Mentorin für freiheitsliebende Unternehmerinnen
- Nicole Anna Stadler, Instagram-Spezialistin mit ihrem grossartigen Team
- Judith Peters, die Blogger-Queen schlechthin
- Jane von Klee, SEO-Expertin
- Martina Rehberg und Cornelia Hamberger, Personal Branding und Coaching für Unternehmerinnen
- Eva Peters, Online-Kurse
- Katharina Lewald, Online-Marketing
Lieber „sowohl als auch“ anstatt „entweder oder“
Jahrzehntelang habe ich gedacht, ich müsste mich entscheiden: Zwischen meinen vielen Interessen, die mir alle am Herzen liegen, in der Berufswahl, in meiner Freizeit und in vielen anderen Bereichen. Und immer, wenn ich mich für eine Sache entschieden hatte, tat es mir leid um die andere.
Auch das hat sich in meinem Leben als Unternehmerin geändert. Denn dieses Leben ist ein Leben der Fülle, wenn ich es zulasse. Ich liebe es, Ideen und Konzepte zu entwickeln und natürlich umzusetzen, ich kann meine Kreativität voll ausleben. Heute habe ich den Mut zu einem „sowohl als auch“. Denn „entweder oder“ bedeutet Verzicht und Begrenzung. Diese Entscheidung ist oft im Mangel begründet.
Die meisten von uns denken, man kann nicht alles haben und schon mal gar nicht gleichzeitig. Manchmal ist das wirklich so. Aber nur in den seltensten Fällen. Oft ist eben doch vieles möglich, wenn wir uns dann trauen. Denn wir dürfen erkennen, dass der Mangel nur sehr selten real ist. Meistens besteht er nur in unserem Kopf und in unserer Bewertung der Dinge. Wir nehmen die Dinge viel zu oft als gegeben hin, anstatt sie aus einer anderen Perspektive noch einmal zu betrachten.
„Das geht doch nicht!“
Wirklich? Wer sagt das? Sind das wirklich reale Grenzen oder die Grenzen desjenigen, der das sagt?
Solange wir im „Entweder-Oder-Modus“ denken, können wir das „Sowohl als auch“ nicht finden.
Meine Kollegin Sabine Linser hat diesen Prozess soooooo treffend beschrieben:
Alles ist möglich.
Wann?
Wenn man alles für möglich hält.
Wenn man sich traut.
Wenn man sich keine Grenzen setzt.
Wenn man aufhört zu fragen, was die anderen denken mögen.
Wenn man sich seiner Stärke bewusst wird.
Wenn aus Selbstzweifel Selbstvertrauen wird.
Lass dir dein Leuchten nicht nehmen, nur weil es andere blendet!
Diese Einsicht ist mir erst ziemlich spät gekommen. Aber besser spät als nie! Wir stellen unser Licht sehr oft unter den Scheffel, weil wir Angst davor haben, was „die anderen“ sagen. Damit verneinen wir unsere Gaben und Stärken und eigentlich unser gesamtes Potenzial.
Warum sind andere von uns geblendet?
Die Menschen in unseren Umfeld haben einen grossen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Im Idealfall bereichern sie unser Leben, nehmen mit Respekt Anteil an unserer Entwicklung und freuen sich über unser Fortkommen. Leider sieht es im Leben oft anders aus: Wir fühlen uns irgendwie unverstanden und in unserem sozialen Netz gefangen, kommen nicht so richtig von der Stelle, haben das Gefühl, von anderen Personen gebremst zu werden und müssen manchmal sogar mit Vorwürfen, Neid und Kritik fertig werden. Ist dir eigentlich klar, welche Mechanismen da genau ablaufen?
Oder anders gefragt:
Sitzt du vielleicht im Krabbenkorb und bemerkst es nicht?
Weisst du, was es mit der Krabbenkorb-Metapher aus der Psychologie auf sich hat? Ich erzähle es dir gerne.
Fischer berichten immer wieder, dass Krabben eigentlich ziemlich asoziale Tiere sind.
Wenn man mehrere von ihnen in einen Korb setzt, so ziehen sich die Gefangenen gegenseitig runter und hindern sich am Flüchten. Der Fischer muss den Korb noch nicht einmal mit einem Deckel verschliessen. Sobald eine Krabbe an der Wand hochkrabbelt und sich dem Rand nähert, wird sie von ihren Mit-Insassen attackiert und zurückgehalten.
Was bedeutet das nun für uns Menschen?
Mit dem „Krabbenkorb-Vergleich“ wird erklärt, warum wir oft von Menschen aus unserem nächsten Umfeld angegriffen, sabotiert oder sonstwie gebremst werden, wenn wir versuchen, etwas anderes zu machen als die anderen oder auch andere Vorstellungen oder Überzeugungen entwickeln.
Das können Familienmitglieder, Verwandte, Freunde – die es alle ja so gut mit uns meinen – und vor allem auch Arbeitskollegen sein.
Das geschieht auch oft, wenn wir glücklicher, erfolgreicher sind oder auf irgendeine andere Weise aus dem bekannten Umfeld herausstechen (wollen). Und dabei haben die anderen oft noch nicht mal eine negative Absicht dabei – manche aber eben wohl.
Denn sie werden auf einmal damit konfrontiert, was sie alles nicht machen und gemacht haben..
Aus welchen Gründen auch immer. Bequemlichkeit, Angst, wenig Selbstvertrauen – um nur einige zu nennen.
Und plötzlich hält ihnen jemand einen Spiegel vor und zeigt, dass es eben auch anders gehen kann.
Dass man die üblichen Pfade und Denkmuster verlassen kann, nach den Sternen greift
und womöglich damit auch noch Glück und Erfolg ins Leben zieht.
„Das haben wir ja noch nie so gemacht!“
Dahinter steckt die Überzeugung:
Es kann eben nicht sein, was nicht sein darf!
Und dann legen sie los: Mit Neid, Kritik, Aggressionen, Drohungen, Vorwürfen und ähnlichen destruktiven Verhaltensweisen, damit sie selbst sich nicht schlecht fühlen müssen.
Der Gegenwind hat also nichts mit dir zu tun, sondern mit demjenigen, der ihn dir entgegen bläst.
Was ist also zu tun?
Diesen Mechanismus zu erkennen, ist zunächst einmal die wichtigste Voraussetzung,
um gut damit umzugehen. Das „Krabbenkorb-Phänomen“ trifft man übrigens mehr unter Frauen an, weil Frauen vermehrt in flachen Strukturen leben. Das bezieht sich vor allem auf den Arbeitsplatz.
Bei Männern, die tendentiell in stärker hierarchischen Strukturen organisiert sind, wird es eher anerkannt, wenn eine Krabbe den Weg aus dem Korb findet.
Diese Erkenntnis hat mich direkt zu einer weiteren Einsicht geführt, die sich direkt aus dem Bild des Krabbenkorbs ableitet:
Ich bin nicht für das Glück anderer Menschen verantwortlich.
Dachte ich allerdings lange Zeit. Damit verknüpft fühlte ich mich auch in meinem Unternehmen anfangs für alles verantwortlich, auch wenn ich überhaupt nichts damit zu tun hatte. Ich litt eindeutig am MOPS-Syndrom!!!!
Kennst du nicht? Ich wette, dass doch. Das MOPS-Syndrom befällt eindeutig mehr Frauen als Männer.
MOPS steht für die Anfangsbuchstaben in “Managing Other Peoples’ Shit” – frei übersetzt bedeutet das “sich um den Scheiss anderer Leute kümmern”. Ja, und da stehen wir gleich mitten im Thema. Obwohl wir manchmal sehr genau fühlen, dass es uns eigentlich zuviel wird, sich ständig mit den Problemen anderer Leute herum zu schlagen, können wir oft gar nicht anders.
Wir rennen sofort los, setzen alle Hebel in Bewegung, um behilflich zu sein und das Problem aus der Welt zu schaffen. Und das umso mehr, wenn es unsere engsten Angehörigen betrifft, Ehepartner, Eltern und Kinder.
Ich habe es eben auch in der Frauenakademie Luzern erlebt. Und zwar besonders schmerzhaft bei zwei Klientinnen, bei denen ich erkennen musste, dass ich ihnen in meinem Coaching leider nicht helfen konnte.
Aus dieser Erfahrung habe ich etwas Wichtiges für meine Beziehung zu meinen Klientinnen mitgenommen:
„Ich darf die Zusammenarbeit mit Klientinnen auch ablehnen.“
Wow, ich staune heute noch, dass ich diesen Hammer-Satz inzwischen mit grosser Überzeugung und Ruhe formulieren kann – und es fühlt sich absolut stimmig für mich an.
Ganz am Anfang meiner Tätigkeit als Coachin habe ich jede Anfrage angenommen. Denn ich wollte mein Unternehmen möglichst schnell zum Blühen bringen. Das führte dazu – ich muss es wirklich so sagen – dass ich mit Klientinnen gearbeitet habe, die nicht zu mir und meiner Arbeitsweise passten und ich auch ihre Vorstellungen nicht erfüllen konnte.
Aus diesem Grund biete ich als Ersatz für die üblichen Kennenlerngespräche ein kurzes Probecoaching an. Das zeigt den interessierten Klientinnen viel schneller, was sie in meiner Begleitung erwarten können und wohin die Reise gehen kann. Klarheit und Transparenz sind wirklich ganz wichtige Werte in meinem Leben und auch in meiner Arbeit. Und ich formuliere auch ganz klar, welche Klientinnen bei mir eben nicht gut aufgehoben sind.
Das sind Frauen, die
- sich nur als Opfer der Umstände sehen und eigentlich nicht bereit sind, an sich selber zu arbeiten,
- mir als Coach die Verantwortung für ein glückliches Leben übertragen möchten,
- Bestätigung und unkritisches Ja-Sagen meinerseits erwarten
- nicht offen sind für interaktive Übungen und moderne, unkonventionelle Methoden
- und die eher eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung benötigen.
Und was soll ich sagen – seitdem ich an dieser kleinen Stellschraube gedreht habe, ziehe ich auf wundersame Weise eigentlich nur Lieblings-Klientinnen an und das lässt mein Herz vor Freude hüpfen!
Von Herz zu Herz – Beziehungen in meinem Leben
Es ist inzwischen eindeutig wissenschaftlich erwiesen, dass soziale Kontakte einen grossen Einfluss auf unser seelisches Wohlbefinden haben.
Einsamkeit und Mangel an sozialen Bindungen – wie sehr viele Menschen sie in diesem Jahr leider erleben mussten – können auf Dauer sogar krank machen.
Der Mensch ist nun mal ein Herdentier!
Auch das rasante Wachstum der Social Media-Kanäle ist ein Indiz für das menschliche Bedürfnis nach Gemeinschaft, sich zu vernetzen und sich auszutauschen.
Ich bin sehr dankbar, dass ich in angesichts der Kontakteinschränkungen in diesem Jahr, eigentlich doch immer Menschen um mich hatte, die mir geholfen haben, relativ gut durch diese Zeit zu kommen.
Ein grosses Dankeschön geht dabei an meine Familie. Dort darf ich sein, wie ich bin, muss nicht immer nur „gut drauf“ sein, sondern darf auch Schwäche zugeben und finde immer ein offenes Ohr und wohlmeinende Gesprächspartner und -innen (!).
Meinen Freundinnen, vor allem Dina und Annette, ebenfalls eine herzliche Umarmung! Auch wenn wir uns zeitweise nicht oft sehen konnten, war ein Gespräch mit euch oft das Highlight meines Tages.
Im beruflichen Kontext habe ich den Austausch mit meinen Kolleginnen in der Frauenakademie Luzern immer sehr geschätzt. Ich danke euch allen für euer grossartiges Engagement in unserem Netzwerk und bin von Herzen froh über jede Einzelne von euch!
Dann habe ich – trotz der Einschränkungen in diesem Jahr – viele phantastische neue Menschen kennengelernt. So zum Beispiel bei meinen Vorträgen und Fortbildungen. Für mich gehört Lernen und Weiterbildung selbstverständlich zu meiner persönlichen Entwicklung dazu. Mit grosser Freude habe ich im Herbst ein Jahrestraining in der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg begonnen. Ich bin so begeistert von diesem Konfliktlösungs-Konzept, das in allen Konfliktsituationen angewendet werden kann, sei es in familiären oder partnerschaftlichen Streitereien oder in diplomatischen Auseinandersetzungen auf höchster Ebene.
Die Gewaltfreie Kommunikation beruht auf der Annahme, dass die meisten zwischenmenschlichen Konflikte ihre Ursache darin haben, dass wir in Dialogen unsere Bedürfnisse falsch kommunizieren. Schon in meinem Studium der Psycholinguistik und Kommunikationswissenschaft war ich immer Feuer und Flamme für dieses Thema. Wenn man erst einmal erkennt, dass gelingende Kommunikation wirklich der Schlüssel zu allen sozialen Interaktionen ist, wird der Umgang auch mit dem „Lieblingsfeind“ plötzlich ganz entspannt.
Ja, und die letzte Gruppe meiner Beziehungen, ja, das sind meine sehr geschätzten Klientinnen. Ich gehe jeden Morgen mit hüpfendem Herzen in meine Praxis und freue mich auf die Herausforderungen, bei deren Lösung ich meine Klientinnen begleiten darf. Die Arbeit mit diesen unterschiedlichen Themen stellt auch für mich einen Rahmen für Wachstum und Entfaltung dar. Wir haben uns gegenseitig soviel zu geben und können uns auf vielfältige Weise unterstützen – ganz nach dem Motto der Frauenakademie „Gemeinsam wachsen“.
Meine 3 liebsten Blogartikel des Jahres
Ich möchte unter diesem Punkt etwas zu den drei Blogartikeln sagen, die mir persönlich am meisten am Herzen liegen, auch wenn es gar nicht unbedingt die Beiträge mit der höchsten Reichweite sind.
Grundsätzlich schreibe ich unheimlich gerne: Sei es auf dem Blog, Beiträge für unseren Newsletter „Frauensache(n)“ oder auch als Autorin für diverse Medien. Immer versuche ich dabei, die Lebensthemen von Frauen im Kontext von Psychologie, Gesellschaft und auch Politik zu beleuchten.
Mit dem öffentlichen Schreiben ist auch immer die eigene Positionierung verbunden – und das erfordert manchmal richtig viel Mut! Denn sobald man unpopuläre Dinge äussert, bekommt man Gegenwind.
Etwas ist mir in diesem Zusammenhang klar geworden, dass ich jetzt hier in dieser Form zum ersten Mal äussere. Vielleicht gibt es ja wieder Gegenwind.
Political correctness interessiert mich überhaupt nicht!
Wer bestimmt, was „richtig“ oder „falsch“ ist? Wer mit seiner Meinung in die Sichtbarkeit geht, wird oft angegriffen und muss sich den Vorwurf der Inszenierung vorwerfen lassen oder mit Unverständnis rechnen. Dadurch sollten wir uns nicht davon abhalten lassen, unsere Meinung laut und deutlich kundzutun. Da wir im öffentlichen Raum immer noch in der Minderheit sind, ist es gerade für uns Frauen wichtig mitzureden und mitzuentscheiden.
Ist wirklich nicht immer bequem.
Aber unsere Gesellschaft braucht die Solidarität unter Frauen im Moment ganz besonders.
Wenn ich die öffentliche Diskussion über politische Themen insbesondere im letzten Jahr verfolge, habe ich schon oft den Eindruck, dass das Grundprinzip der Demokratie – das freie Denken – ziemlich vergessen wird.
Deshalb bemühe ich mich – auch wenn es mir manchmal schwerfällt – den Ausspruch des Psychologen und Kommunikationswissenschaftlers Paul Watzlawick zu beherzigen:
“Der Andersdenkende ist kein Idiot,
er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert.”
So, nun zu den angesprochenen 3 Blogartikeln:
Als ich den Begriff „Arschengel“ zum ersten Mal hörte, war meine Neugierde sofort geweckt. Und bald erkannte ich, dass es diese Wortneuschöpfung gewaltig in sich hat. Für mich persönlich war es immer wieder sehr schwierig – trotz psychologischer Ausbildung – mit den „Arschengeln“ in meinem Leben umzugehen. Das Konzept der “Arschengel” hat mir wirklich sehr dabei geholfen, den Sinn dieser ganz speziellen Herausforderung zu erkennen.
Und etwas kann ich dir auch noch verraten: Seitdem ich mich im Kontakt mit meinen “Arschengeln” frage, was ich durch sie noch lernen könnte, treten sie auf irgendeine wundersame Weise viel seltener in mein Leben …
2. „Das Frauenbild in der Bibel“
Übrigens der Blogbeitrag, der die meisten Reaktionen von männlichen Lesern hatte – und sie waren mehrheitlich überhaupt nicht mit meiner Meinung einverstanden… Political correctness lässt grüssen!
In den Gesprächen mit meinen Klientinnen kommen wir immer wieder an den Punkt, dass wir das fehlende Selbstbewusstsein oder sogar Schuldgefühle als Ursache für die jeweiligen Probleme ermitteln.
Ich habe den Eindruck, dass viele Frauen sich für ganz vieles verantwortlich oder eben sogar schuldig fühlen: Aufgrund übermässiger Schuldgefühle bleiben Frauen in Beziehungen, die ihnen nicht gut tun. Frauen fühlen sich schuldig, wenn sie Kinder bekommen oder keine Kinder bekommen, wenn sie Karriere machen oder keine Karriere machen und Frauen fühlen sich schuldig, wenn es den Menschen in ihrer Umgebung nicht gut geht – und stellen ihre eigenen Bedürfnisse ganz schnell in den Hintergrund.
Und diese Verantwortung für alles und jeden wollen Frauen nicht wirklich übernehmen.
„Wo immer etwas schiefläuft, wo Kinder unzufrieden werden
und Männer aggressiv, wo Kunden sich beschweren oder Chefs
lauthals toben – Frauen fühlen sich schuldig.“
Christa Mulack
Lange Zeit habe ich darüber nachgedacht, woher dieser Automatismus kommt. Inzwischen bin ich der Meinung, dass das Frauenbild, das uns die katholische Kirche in 2000 Jahren vermittelt hat, massgeblich daran beteiligt ist.
3. „Positive Psychologie – Wie du deine ganz persönliche Glücksstrategie findest“
Dieses Thema ist der Augenöffner für viele meiner Klientinnen und hilft ihnen, Schluss zu machen mit der ewigen Opferrolle. Auch mir gibt das Konzept der Positiven Psychologie immer wieder Energie, das Steuer herumzureissen und für mein Wohlbefinden Selbstverantwortung zu übernehmen – besonders, wenn es gerade mal nicht so gut läuft.
Übrigens: Wenn du noch gar nicht weisst, wohin dein Leben führen soll, keine Panik! Das geht ganz vielen Frauen so.
In diesem Fall habe ich etwas für dich: Unser digitales Arbeitsbuch „Selbst ist die Frau – Aufbruch statt Krise“.
Schritt für Schritt durchläufst du dabei deinen ganz individuellen Veränderungsprozess und lernst, wie du dir dein Leben nach deiner ganz persönlichen Wunschvorstellung gestalten kannst.
Am besten lädst du dir diesen wertvollen Erfolgsplan sofort kostenlos herunter: Ja, ich möchte mein Leben verändern!
Warum ich 2022 kaum erwarten kann
Ja, hier bin ich eigentlich wieder am Anfang dieses Blogbeitrags: Ich kann das neue Jahr kaum erwarten, weil ich mich so auf die Zukunft freue! Ich hoffe, dass viele Ideen und Projekte das Licht der Welt erblicken, ich freue mich auf viele neue Menschen in meinem Leben und besonders darauf, Frauen zu unterstützen und in ihre Kraft zu bringen!
Die Frauenakademie Luzern und ich sollen weiter wachsen
Ja, klar, dafür sind wir ja angetreten und das ist unsere Herzensangelegenheit. In unserem Netzwerk mit inzwischen 25 Expertinnen der unterschiedlichen Richtungen machen wir Frauen stark – an Körper, Geist und Seele. Unser Ziel ist es, Frauen in ihrer Authentizität zu bestärken, denn:
Wir brauchen keine Traumfrauen, wir sind lieber echt!
Wachstum ist auch für mich persönlich ein ganz wichtiger Wert in meinem Leben. Das Jahrestraining in der Gewaltfreien Kommunikation wird einen grossen Platz im nächsten Jahr einnehmen. Gleichzeitig möchte ich auch als Unternehmerin weiter wachsen und Online-Angebote konzipieren. Dazu werde ich die SOMBA-Kickstartausbildung bei Sigrun Gudjonsdottir absolvieren. Ich freue mich unglaublich darauf!
Raus in die Sichtbarkeit!
Sichtbar will die Frauenakademie Luzern werden, mit einem grossen Event im Frühling/Sommer. Je nach Möglichkeit vor Ort in Luzern oder notfalls digital. Nähere Informationen zu unseren Plänen diesbezüglich folgen im Frühling. Es lohnt sich also, weiterhin mit uns in Kontakt zu bleiben! Im Newsletter und auf unseren Social Media-Kanälen Instagram und Facebook werden wir euch mit allen wichtigen Informationen versorgen.
Für mich wird sich im nächsten Jahr mit der Veröffentlichung meines ersten Buches ein weiterer Traum erfüllen. Das inhaltliche Konzept steht bereits. Es wird ein wertvoller Ratgeber speziell für Frauen sein und Hilfe zur Selbsthilfe in einem grundlegenden Lebensbereich bieten.
Frauen, vernetzt und stärkt euch!
Women support women – das ist unser Herzensanliegen. Um sich gegenseitig zu unterstützen, muss man natürlich zuerst einmal das Netz der Beziehungen spinnen. Wir bieten dazu ab Januar zwei Formate, die sich an Frauen in unterschiedlichen Lebenssituationen wenden – der FRAUENCLUB für Frauen ab ca. 40 Jahren und das FRAUENCAFE für Frauen, die voll in der Familienphase stecken.
Mit beiden Angeboten unterstützen wir Frauen in allen Lebensfragen. Die Frauen erhalten dort genau das, was sie brauchen, um ein erfülltes Leben zu führen und um Hindernisse und Blockaden aus dem Weg zu räumen, die dem entspannten und authentischen Frausein im Weg stehen.
So, das ist jetzt sogar der umfangreichste Blogbeitrag in diesem Jahr geworden, obwohl ich ihn zuerst gar nicht schreiben wollte. Der Jahresrückblick 2021 hat mir tatsächlich grossen Spass gemacht. Muss ich wirklich zugeben. Vielleicht konntest du ja einige Impulse für dein eigenes Leben mitnehmen. Schreib mir gerne, wie dein Jahr ausgesehen hat und was deine Herausforderungen und „Learnings“ waren. Ich beantworte jede Zuschrift persönlich.
Ich wünsche dir und allen Frauen ein wunderbares neues Jahr und freue mich von Herzen, weiterhin mit vielen Frauen unterwegs zu sein.
Wenn du uns und die Frauenakademie Luzern gerne noch näher kennenlernen möchtest, so abonniere doch einfach unseren Newsletter „Frauensache(n)“. Dort erhältst du alle 14 Tage am Sonntag wertvolle Informationen, Impulse und Wissenswertes aus der Welt der Frauen.
Oder komm einfach mal ganz unverbindlich zum Schnuppern zum FRAUENCLUB oder zum FRAUENCAFE – je nachdem, welches Angebot besser zu deiner jeweiligen Lebenssituation passt.
Und wenn du denkst, dass dieser Blogbeitrag auch für andere Frauen in deinem Bekanntenkreis interessant ist, so teile ihn gerne.
Alles Liebe, ich freue mich auf dich!
Deine Petra
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